Blicke in die Geschichte
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Über die Kirche ![]() Die Schwarzkollmer Dorfkirche hat eine lange Geschichte. In der Frenzel-Chronik von 1744 wird die Vermutung wiedergegeben, dass Schwarzkollm das älteste Dorf der Region ist und in frühester Zeit sogar die Einwohner Hoyerswerdas zum Gottesdienst nach Schwarzkollm gingen. Wir können davon ausgehen, dass bereits im 13. Jahrhundert am heutigen Standort eine Kirche vorhanden war. Die Turmmauern reichen bis in die gotische Zeit zurück. Durch Untersuchungen an der Christusfigur kann man ihr die spätgotische Jahreszahl 1400 zuordnen. Ein weiterer Nachweis ist ein Brief des Heinrich von der Duba vom 13. März 1401, in dem durch festgelegte Geld- und Naturalgaben zum Walpurgistag (1. Mai) und zum Michaelistag (29. September) die materielle Sicherstellung des Dienstes für den Schwarzkollmer Pfarrer garantiert wird. Im Übergang zum 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert und 1701 erweitert. Es sind noch heute Elemente auch aus dieser Zeit in der Kirche vorhanden. Die Hauptgedanken der damaligen Einweihungspredigt sind in der Frenzel-Chronik überliefert. Im Jahre 1858 ergriffen die Flammen des Dorfbrandes auch die schöne barocke Kirche und zerstörten sie bis auf den in Richtung Westen stehenden Turm. Bereits 1859/1860 kommt es zum Bau eines neuen Langhauses in klassizistisch-romanischem Baustil. Die gusseisernen Fenster wurden in romanische Bögen eingearbeitet. An der Ostseite erhielt das Langhaus eine Apsis, "zu der seine Majestät 5 Altarnischenfenster schenkte."
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Apsis übermalt und 1993 im ursprünglichen Zustand von 1860 wieder hergestellt.
Der Turm trägt heute drei Glocken. Die beiden großen Glocken sind Stahlglocken und wurden am 19. März 1950 aufgehangen.
Die kleine Glocke ist im Jahre 1921 gestiftet worden von Johann Kobalz und trägt die Inschrift "Lasset die Kindlein zu mir kommen!"
Blicke im Gotteshaus ![]()
Der Altar der Kirche wurde 1859 vom Tischlermeister Julius Großmann aus Hoyerswerda mit den vorhandenen alten, noch farbigen Figuren gestaltet. Er hat eine Mensa (Tisch), eine Predella (Sockel des Altaraufsatzes) und ein Retabel (Altaraufsatz mit Figuren) aus Kiefernholz hergestellt und die Figuren danach angeordnet. So sind alle Epochen der Kirche zu einer Einheit zusammengefügt. Pfingsten 1863 hatte Pfarrer Stange ein neues Altarbild angeschafft, welches einen neuen Überbau erhalten sollte. Ein neuer Altaraufsatz wurde "14 Tage nach Ostern" 1902 aufgesetzt. Eine Altarbibel aus dem Jahre 1865 wurde 1965 durch eine von der Dorfjugend gestiftete neue Altarbibel ausgetauscht. ![]() ![]()
Die Figur des Apostels Petrus auf der linken Seite des Retabels gehört in die Gruppe der Figuren aus dem Jahre 1703. Petrus war einer der bedeutendsten Jünger Jesu und erlitt unter Kaiser Nero in Rom den Märtyrertod. Von 1909 an lagerte die Figur mit anderen auf dem Kirchenboden und im Denkmalsarchiv in Dresden. Sie wurde restauriert, und seit dem Ewigkeitssonntag 1992 steht sie vereint mit den anderen Figuren im Retabel des so wiederhergestellten Altares von 1860. Die Attribute des Petrus sind Buch und Schlüssel. Das Altarbild von 1863 befindet sich nun in der Sakristei.
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Die Figur des Heiligen Martin stammt aus dem Jahre 1450. Sie gehört zu einer Gruppe von Figuren eines Flügelaltares aus dem Mittelalter. Martin von Tours wurde 316 in Ungarn geboren und war ab 371 Bischof in Tours in Frankreich. Noch als römischer Offizier hat er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. Bis in die heutige Zeit hinein feiern wir den Martinstag am 11. November.
![]() Der Taufengel aus dem Barock ist für unsere Gegend nicht ungewöhnlich. Er symbolisiert die Taufe als einen von Gott kommendes, vom Himmel gegebenes Geschenk. Bei jeder Taufe wurde er durch Seilzug nach unten gelassen. In seinen Händen trägt er eine muschelförmige Schale. Bei jeder Taufe wurde darin eine noch heute vorhandene Zinnschale mit der eingravierten Jahreszahl 1703 hinein gelegt. Blicke aus der Kirche über die Kirche hinaus
Kirche ist ein Haus der lebendigen Steine, gegründet auf Glaube, Hoffnung und Liebe in der Auferstehung Jesu Christi. Dies wollen uns Kruzifixus, Epitaph und Altaraufsatz sagen. ![]() ![]()
Der Kruzifixus ist die älteste Figur in der Kirche. Sie stammt aus der Zeit um 1400. Jesus ist in seiner Passion nicht als Held dargestellt, sondern zeigt eher einen nach-denklichen und erduldenden Christus. Der Gekreuzigte strahlt, durch sein scheinbares Umarmen des Betrachters, Ruhe aus. Der Betrachter fühlt sich durch die ausgestreckten Arme zum Frieden mit Gott eingeladen.
![]() Hier in der Mitte im Bilde ist der Altaraufsatz der Schwarzkollmer Kirche. Herrn Pfarrer Gerd Simmank möchten wir für seine freundliche Erlaubnis danken, die von ihm erarbeiten Texte aus dem Schwarzkollm - Buch übernehmen zu dürfen. |
![]() Die Orgel Unsere alte Kirchenorgel wurde im Jahre 2007 wieder in den Dienst genommen. Wir haben für die Restaurierung ca. 30.000,00 Euro ausgegeben. Überaus dankbar sind wir für die zahlreichen Spenden, die bei der Kirchengemeinde Schwarzkollm für die Orgelrestaurierung eingegangen sind. Wir danken folgenden Spendern:
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(Stand 30.10.2007)
Ist die Orgel nicht auch ein gutes Bild für die Kirche: (Zitat: Manfred Kock)
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